Erbbegräbnis der Familie

Prof. Dr. Emil Huschke

Anatom

 

* 14.12.1797 in Weimar

† 19.06.1858 in Jena

 

Emil Huschke wurde als zweiter Sohn des Weimarer Hofmedikus Wilhelm Ernst Christian Huschke und seiner 14 Jahre jüngeren Ehefrau Christiane geboren.

Er besuchte das Gymnasium in Weimar und begann 1814 ein Medizinstudium in Jena. Er schloss sich der Urburschenschaft an und nahm 1817 am Wartburgfest der protestantischen Universitäten teil. 1818 legte er der Medizinischen Fakultät seine Inauguraldissertation vor.

1820 kehrt er nach verschiedenen Reisen als jüngster jemals berufener Dozent an die Universität Jena zurück und blieb hier bis zu seinem Tod. Seine Studien behandelten die vergleichende Anatomie.

Seine besondere Wertschätzung durch den Großherzog Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach und dessen Frau Großherzogin Maria Pawlowna wird durch die Verleihung der Titel Hofrat (1836) und Geheimer Hofrat (1845/46) sichtbar.

Emil Huschke heiratet die zwölf Jahre jüngere Emma Rostosky aus Bonnrode. Sie hatten zusammen sechs Kinder.

Emil Huschke starb am 19.06.1858 an einer Hirnentzündung.

Im Grab der Familie sind seine Frau Emma (1802-1880), ihre Töchter Clara Huschke (1840-1893), Agnes Haeckel, geborene Huschke (1842-1915), Otto Huschke (1832-1915) und die jüngste Tochter von Agnes und Ernst Haeckel, Emma Haeckel (1873-1946) bestattet.

© Hilmar Gudziol, gekürzt: Ch. Apfel


   Johann Probst

    Postmeister

    * 23.10.1642 in Zwenka(u) bei Leipzig

  † 20.05.1704 in Jena

 

 Johann Probst erste Erwähnung, auch mit seinem Geburtsort, ist im Jenaer Kirchenbuch Trauungen verzeichnet:

„Herr Johann Probst, fürstl. Sächs. In vormundschaft bestellter Renthmeister allhier,

Hn. Johann Probsten weiland Pfarrers und Seelsorgers zu Zwenka, Seel. hinterlassener Eheleiblicher Sohn, und Jungfeer Sophie Chemnitin, Hn. Christiani Chemnitii, ss. Theol. D. und Prof. Publ. Wie auch wohlverdienter Superintendentis allhier Sel. nachgelaßene Ehel. Tochter“

Alles Weitere zu seiner Familie steht in der Grabsteininschrift:

 In diesem Erbbegräb-

nis ruhet in Gott weyland Titt.

Herr Johann Probst gebohren A. 1642

23. octob. Anfänglich wohlverdienter Renthmeister all-

hier, auch zu Arnstadt und Römhild, endl. aber hochf.Sächs.

gothaischer Cammer-Consulent, jenes Ambt hat er etliche 20, die-

ses aber nur 6 Jahre rühmlich verwaltet, denn er starb A. 1704, den 20. May

Seine geliebteste Ehegenossin war Frau Sophia gebohrne

Chemnitiin, des hochberühmten D. Christian Chemnitii Prof. Theolog.

Ord. Et Superint. alhier geliebteste Tochter, geb. A. 1659, den 10. May,

copuliert 1681. 31. Octob. Gest. 1722 den 19. Junii. Aus dieser er-

wünschten Ehe sind entsprossen: 1.) Johann Christian, geb. 1682, d. 6. Nov.

gest. A. 1690 d. 20. Sept. und hier bei diesem Steine begraben, 2. ) Dorothea

Sophia, verehelichte Winklerin, geb. 1685 d. 23. May gest. A. 1710 d. 5. May

Von dieser ward geboren ein Töchterlein Wilhelmina Sophia Winklerin

A 1710 d. 2. May an ebendemselben Tag gestorben und neben der Mutter all-

hie begraben. 3. Friedrich Gottlieb geb. 1692 d. 6. Jul. gest. zu Römhild A.

1608 d. 21. Apr. allwo er auch in der Stiftskirche begraben liegt. 4.

Johann Reinhard Rus, P.P.O. gest. 1722 d. elf. April nach

dem sie erzeuget Johannen Sophien geb. 1718 d. 6. Jan.

Wilhelm Gottlieb geb. 1719 den 27. Febr. gest. 1719 d.

8. Sept. Sophien Hedwig geb. 1720 d. 26.

Julii. Johannen Christinen geb.

1721 d. 4. Okt. Gest. d. 1. Jan. 1723

Die Töchter des Ehepaares Prof. Dr. theol. Johann Reinhard Rus und seiner Frau, Johanna Maria, geb. Probst, heirateten Brüder:  Christine Sophien heiratete den sächs. eisenachischen Hofadvokaten Dr. theol. Johann Adolph Wihelm von Gohren, einen Sohn des Pfarrers der Michaeliskirche in Hamburg, und die Schwester Hedwig Sophie war seit 03.05.1745 die erste Ehefrau des Predigers der Garnisionskirche Jena, Christian Nicolaus Huldreich von Gohren.

© Ch.Apfel


Heinrich Luden (1778–1847)

Historiker

 

Der Geschichtsprofessor Heinrich Luden gehört zu den beeindruckenden Persönlichkeiten der Alma Mater Jenensis.

 

Sein Grab an der Süd-Ostseite der Jenaer Johanniskirche, in die Wand eingelassen der Grabstein mit der Aufschrift „Erbbegräbnis der Familie Luden“.

Heinrich Luden wurde am 10. April 1778 in Loxstedt im ehemaligen Herzogtum Bremen, als jüngstes Kind von fünf Kindern der Familie geboren.

Die Eltern von Heinrich Luden waren der Baumann Claus Luden und seine Ehefrau Catrine, geborene Luden. Die Eltern waren Cousin und Cousine. Die Berufsbezeichnung „Baumann“ weist ihn als wohlhabenden Bauern aus.

Der Vater starb am 3. Mai 1780 an einer Brustfellentzündung, da ist Heinrich erst zwei Jahre alt. Nach einem Jahr heiratet die Mutter den Taufpaten Heinrichs, den Baumann Hinrich Schmidt.

Seinen Lebenslauf verfasst Heinrich Luden 1803 in Latein. Er gibt Auskunft über seinen Bildungsweg. Nach der Grundschule wechselt er 1796 auf das Dom-Gymnasium in Bremen. Schon nach drei Jahren erlangte er die Hochschulreife und bezog 1799 die Universität in Göttingen, um Theologie zu studieren. Weitere Studienfächer sind die Sprachen und Kultur des klassischen Altertums, Philosophie und Philologie sowie verschiedene Geschichts- und sogar mathematische Vorlesungen. Schon zu Ostern 1802 schloss er sein Theologiestudium mit der bestandenen Kandidatenprüfung ab.

Wie damals üblich, nahm er eine Hauslehrerstelle in der Familie einer adligen Dame im Herzogtum Bremen an. Dort lernte er auch seine spätere Frau Johanna Sophie Catharina Köhler aus Celle kennen, die als Hauslehrerin für die Töchter des Hauses angestellt war. Da ihn die Hauslehrerstelle wenig befriedigte, beschloss er, nach Berlin zu wechseln. Noch vor dem Wohnortwechsel heiratete er Johanna Köhler am 4.Oktober 1803 in Achim bei Celle .

Der Ehe entstammten 10 Kinder.

Die Stelle in Berlin war ebenfalls eine Hauslehrerstelle bei dem bekannten Medizin-Professor Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836). Trotz starker Beanspruchung versuchte Luden auch wissenschaftlich zu arbeiten und es entstand die Biografie „Christian Thomasius, nach seinen Schicksalen und Schriften“. Dafür erhielt er von der Jenaer Universität die Doktorwürde verliehen. 1806 ging er nach Göttingen, um dort eine Biografie über Hugo Grotius (1583–1645) zum Abschluss zu bringen. In Göttingen erreichte ihn das Jenaer Doktordiplom und ein Brief von Professor Heinrich Karl Abraham Eichstädt (1772–1848) mit der Mitteilung, dass für ihn in Jena die Aussicht auf eine außerordentliche Professur bestehe.

 

Am 5. August 1806 wurde er an der Universität Jena vereidigt und eine Wohnung angemietet. Im Oktober 1806, nach der Schlacht von Jena-Auerstedt, kam er mit Frau und Tochter Dorothea nach Jena zurück, die Wohnung war geplündert.

Durch den Krieg fehlten Studenten und Professoren in Jena und somit gab es wenig Honorar. Das Jahreseinkommen war ebenfalls niedrig. Das änderte sich 1810, als er auf die Ordinarius-Stelle für Geschichte berufen wurde und gleichzeitig zum Hofrath ernannt wurde. Er gründete die politische Monatszeitschrift „Nemesis“ und war eng mit dem Verleger und Buchdrucker Friedrich Alexander Bran, einem Feind der Franzosen, befreundet.

Luden gehörte zu den Gründern der Urburschenschaft und nahm am Wartburgfest der deutschen Studenten im Oktober 1817 teil und hatte deshalb später, wie die Professoren Fries und  Oken, unter der Demagogenverfolgung zu leiden. Ungeachtet dessen gehörte er von 1823 bis 1832 dem weimarischen Landtag an.

Am Fürstengraben wird er mit dem 1983 anlässlich der 425-Jahr-Feier der Universität vom Rostocker Künstler Jo Jastram geschaffenen Denkmal geehrt.

Er starb nach mehreren Schlaganfällen am 23.Mai 1847.

 © Traugott Keßler, gekürzt: Ch.Apfel


Dr. Jacob Friedrich Fries

Philosoph

 

* 23.08.1773 in Barby

† 10.08.1843 in Jena

 

Fries gilt als der letzte bedeutende Vertreter der philosophischen Richtung des klassischen deutschen Idealismus, die von Immanuel Kant begründet wurde.

Friedrich Jacob Fries entstammt einer Familie niederen Adels. Vorfahren verarmten durch Kriege und legten den Adelstitel ab.

Sein Vater, Peter Konrad Fries, Theologe, lernte 1757 den Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf  kennen und trat in die Herrnhuter Brüdergemeinde ein, deren pietistische Theologie ihn beeindruckte. In der 1763 mit Christiane Sophie Jäschke (geb. 1738) in der Herrnhuter Gemeinde geschlossenen Ehe wurde als erster Sohn am 23.08.1773 Jacob Friedrich Fries geboren. Mit fünf Jahren wurde Jacob Friedrich in das Pädagogium der Brüdergemeinde, eine Internatsschule in Niesky bei Görlitz, eingeschult. Der oft schwächliche und kränkliche Junge litt unter der Trennung von seiner Familie, entwickelte aber auch die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen. 1783 verstarb sein Vater.

Seine Ausbildung setzte er im theologischen Seminarium der Brüdergemeinde in Niesky fort. Er begann 1796 ein Studium der Philosophie in Jena. Wegen finanzieller Schwierigkeiten nahm er aber eine Hauslehrerstelle in der Schweiz an, nutzte jede freie Zeit zu eigener schriftstellerischer Arbeit.

Als 1799 seine Mutter starb und er ein kleines Erbteil erhielt, konnte er das ungeliebte Lehrerdasein beenden. 1800 kehrte er nach Jena zurück, wo er am Nonnenplan ein Haus mit Garten erwarb.

Im Februar 1801 wurde Fries zum Doktor der Philosophie promoviert.  Nach seinen Reisejahren 1803/04 erhielt er Anfang 1805 in Jena eine Professur, wechselte aber auf eine besser bezahlte Stelle an die Universität  Heidelberg.

Am 22. April 1806 heiratete er Caroline Erdmann aus Allstedt. Den Eheleuten wurden in Heidelberg sieben Kinder, fünf Mädchen und zwei Jungen geboren.

1806, kurz vor der Schlacht bei Jena Auerstedt, konnte Fries sein Haus in Jena verkaufen.

1812 übernahm Fries die Professur für Physik in Heidelberg und 1813 wurde er zum Prorektor ernannt.

Als wegen der Befreiungskriege viele Studenten die Universität Heidelberg verließen, bewarb er sich in Jena und kehrte 1816 nach Jena und an die Universität zurück. Am 30.7.1816 verlieh ihm der Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar den Titel eines Hofrates. Er nahm 1817 als einer der Anführer am Wartburgfest teil.

Am 22. Januar 1819 starb seine Ehefrau Caroline an Nervenfieber. Seine verwitwete Schwester kümmerte sich um die Familie.

1819 ermordete Karl Sand (1795-1820), ein Student von Fries, August Kotzebue (1761-1819). Die Karlsbader Konferenz beschloss Repressionsmaßnahmen, die im September 1819 für alle Staaten des Deutschen Bundes verbindlich wurden. Die Amtsenthebung von Fries war kaum noch zu verhindern. Um Fries auf Druck des Staatenbundes nicht  entlassen zu müssen, genehmigte der Großherzog ihm einen vorübergehenden Wechsel nach Bad Salzungen.

Am 15. Februar 1820 heiratete er in der Brüdergemeinde Neudietendorf Eleonora Amalia Charlotte Leporin (1780-1842). Die Ehe blieb kinderlos.

Ab 1822 wurde ihm die Professur für Mathematik und Physik übertragen, die Professur für Philosophie erhielt er nicht zurück. Erst 1837 wurden alle Beschränkungen für Fries wieder aufgehoben.

Am 29. Juni 1837 erlitt er einen ersten Schlaganfall, dem noch zwei weitere folgten. Seine zweite Ehefrau verstarb am 3. Juli 1842, Jacob Heinrich Fries verstarb am 10. August 1843.

© Tr. Keßler, gekürzt: Ch. Apfel


Johann Heinrich Wilhelm Treunert

Heimatdichter

 

* 27.01.1797 in Jena

† 01.07.1860 in Jena

 

Sein Großvater, Friedrich August Treunert, stammte aus der Umgebung von Saalfeld. Er war Teilhaber von Kupfererzgruben im Könitzer Revier. Vermutlich lernte er dort seine spätere Frau Christiana Eleonora, geborene von Bardeleben, kennen, deren Familie Gutsbesitzer in Steinsdorf nahe Weida war. Auf Grund von Streitigkeiten in Rechnungsangelegenheiten mit seinem Teilhaber Hofrat Schwarz aus Rudolstadt verließ er Könitz und kam als Gold- und Silberschmied nach Jena.

Erst in Jena, am 28.6.1773, heirateten Friedrich August und Christiana Eleonora  vor dem „Consistorio“, da war die Tochter Johanna Maria Catharina, des späteren Dichters Johann Heinrich Treunerts Mutter, bereits zwei Jahre alt. Als 20-jährige verlor sie den Vater, der 1792 an Entkräftung starb. Nun musste Johanna Maria Catharina  Treunert für den Familienunterhalt sorgen und verdingte sich als Studentenaufwärterin. Man kann davon ausgehen, dass der Vater des am 28.1.1797 geborenen Johann Heinrich Wilhelm ein Student gewesen ist.

1799 starb die Großmutter. 1802 bringt Johanna Maria ein weiteres uneheliches Kind zur Welt.

Die Kriegstage 1806 verbringt der neunjährige Johann Heinrich Wilhelm in Ziegenhain. Da die meisten Studenten und viele Professoren Jena wegen der Kriegsereignisse verlassen hatten, musste sich Johanna nach einer anderen Erwerbsquelle umsehen. Sie führte dem verwitweten Buchdrucker Carl Wilhelm Theodor  Joch aus Jena den Haushalt, und bringt noch drei weitere Kinder unehelich zur Welt. Erst 1818 heiratet er sie und legitimiert die drei gemeinsamen Kinder. 1820 wird das sechste Kind geboren. Bereits am 27. Mai 1821 stirbt die Mutter Johann Heinrich Treunerts an Gehirnentzündung.

Es lässt sich denken, dass unter diesen Umständen das Geld immer knapp war. Die Mutter unterrichtete Johann Heinrich Wilhelm bis 1807 selbst im Lesen, Schreiben und Rechnen. Erst dann begann für den Zehnjährigen der Unterricht in der städtischen Schule. Durch sein poetisches Talent förderte ihn der Lehrer, nahm Johann Heinrich  als Diener in sein Haus, als Schüler in seine Privaterziehungsanstalt und 1813 mit ans Gymnasium nach Hildburghausen.

Bereits 1814 erlernte er in der Buchdruckerei seines Stiefvaters den Beruf des Druckers und fertigte Auftragsgedichte für Taufen, Hochzeiten und ähnliche Anlässe an oder beschrieb die Landschaft um Jena.

1815 meldet er sich als Freiwilliger in Jena als Soldat in das weimarische Jägerbataillon. Nach dem endgültigen Ende der Napoleon-Kriege nahm Johann Heinrich Wilhelm Treunert seinen Abschied von der Armee und erhielt vom Großherzog die Verdienstmedaille „Den Treuen Kriegern“ verliehen. Er arbeitete wieder bei seinem Stiefvater und schuf Gelegenheitsgedichte, er war wieder der „Stadtpoet von Jena“.

1821 heiratete er Charlotte Sophia Christian Schönfeld. Die Ehe war nicht glücklich, seine Frau verließ ihn schon bald.

1845 wurde er städtischer Markt- und Rathswachtmeister.

Nach langem Siechtum infolge einer Operation verstarb er, kinderlos, am 1. 7. 1860 in Jena.

© Ch. Apfel


Johann Martin Neuberger (1648-1678)

Jurist

 

Johann Martin Neuberger wurde 1648 als Sohn des späteren Jenaer Bürgermeisters Christoph Neuberger und seiner Frau Maria, geb. Beyer, geboren. Er war Syndicus und Raths-Consulent und erwarb 1674 an der Universität Jena einen Doktortitel auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften. Neuberger verstarb am 30. März 1678 in Jena. Er hinterließ seine Frau Clara Sophia, geborene Strauch, die nur wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes auch ihren Sohn Georg Wilhelm verlor, der am 11. April 1678 in Jena verstarb.

Johann Martin Neubergers Mutter Maria war schon kurz vor ihrem Sohn am 12. März 1678 ebenfalls in Jena verstorben. Ihr Mann Christoph musste somit innerhalb weniger Wochen den Tod seiner Frau, seines Sohnes und seines Enkels betrauern. Nur anderthalb Jahre zuvor hatte er schon seinen ältesten Sohn, den Stadtphysikus und Doktor der Medizin Johann Christoph Neuberger verloren, der am 16. Oktober 1676 in Jena verstorben war.

© R.Seifert


Carl Heinrich Albert Hinkler (1810-1874)

Buchbindermeister

 

Der Buchbindermeister Carl Heinrich Albert Hinkler verstarb nach längerer schwerer Krankheit am 26. September 1874 kurz nach Vollendung seines 64. Lebensjahres. Seine Witwe Wilhelmine Friedrike Amalie Hinkler, geborene Grellmann (1816-1894), überlebte ihren Mann um 20 Jahre. Sie verstarb am 3. November 1894 in Jena. Familie Hinkler lebte in Jena in der Leutrastraße.

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Barbara Büttichen, eigentlich Barbara Büttich (1625-1704)

Ehefrau des Juristen Johann Caspar Büttich

 

Barbara Büttich wurde am 8. September 1625 als Tochter des Jenaer Fechtmeisters Wilhelm Kreussler (1597-1673) und seiner Frau Catharina, geb. Weischner, geboren. Sie war die Enkelin des bekannten Buchbinders und Universitäts-Bibliothekars Lukas Weischner (1550/1555-1609).

 

Barbara vermählte sich am 1. November 1658 in Jena mit dem Juristen Johann Caspar Büttich, dessen Vater Amtsschösser (Steuereinnehmer) in Kapellendorf gewesen war. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor. Barbara Büttich blieb nach dem frühen Tod ihres Mannes unverheiratet und verstarb in Jena am 10. Februar 1704 im Alter von 78 Jahren.

Auf ihrem Gedenkstein auf dem Jenaer Johannisfriedhof ist der Name Barbara Büttichen angegeben. Ihr tatsächlicher Familienname lautet jedoch Büttich. Zur damaligen Zeit war es nicht unüblich, weiblichen Familiennamen die Endsilbe „in“ oder „en“ anzufügen. Auch ihr Geburtsname ist auf dem Stein als Kreusslerin vermerkt.

© R. Seifert 


Ernst Sigismund Mirbt (1799-1847)

Professor der Philosophie

 

 

Ernst Sigismund Mirbt wurde am 7. Dezember 1799 in Ober-Peilau (heute: Piława Górna) als Sohn des Weberei- und Kattundruckereibesitzers Johann Gottlieb Siegmund Mirbt (1769-1853) und seiner Frau Johanne Renate, geb. Schmatzler (1774-1825), geboren. Hier besuchte Mirbt zunächst die Dorfschule, ehe er 1809 zur Erziehungsanstalt der Herrenhuter Brüdergemeine in Gnadenfeld (heute: Pawłowiczki) wechselte. Ermöglicht wurde ihm dieser Schulbesuch durch die Kontakte seiner Eltern zur Brüdergemeine Gnadenfrei in Ober-Peilau. Da Mirbt zunächst eine geistliche Laufbahn anstrebte, besuchte er in Gnadenfeld auch das theologische Seminar der Brüdergemeine und studierte später in Bonn und Göttingen. Danach kehrte er als Lehrer an seine frühere Schule zurück.

 

Am 18. April 1826 immatrikulierte sich Mirbt an der Universität Jena, wo er am 21. Dezember 1829 an der Philosophischen Fakultät promovierte und 1832 Privatdozent wurde. Im Jahr 1836 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor.

Ernst Sigismund Mirbt ertrank gegen 6 Uhr am Morgen des 20. Juli 1847 beim Baden in der Saale. Am nächsten Tag wurde Mirbt, der unverheiratet geblieben war, in Jena bestattet.

© R. Seifert

 


Ehepaar Andreas Schrot

               † 29.10.1594 

und         Katharina Schrot

 

 

Andreas Schrot, Sohn des zwischen 1514/53 nachweisbaren Heinz Schrot, besaß ein Kellerhaus und geringen Grundbesitz in Jena.

Ein kleines Renaissancegrabmal, der Standort lt. Dr. Herbert Koch 1911 bereits an dieser Stelle.

Auf der Vorderseite ein Kruzifix in Flachrelief, links der Verstorbene, rechts kniet seine Frau.

Das Ehepaar ist in zeitgenössischer Tracht dargestellt, sie mit Kinnbinde und Haube, er mit Stuartkragen, Umhang und Kniehosen.

Nach Lehfeldt auf der Rückseite eine Inschrift:

ANNO 1594 DEN 29, OKTOBRIS IST ANDREAS SCHROT IN GOT SELIGLICHEN ENTSCHLAFEN DEM GOTT GENADE

IOHAN. 11,25

© Ch. Apfel