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Erschienen 2017

Christine Theml

 

Johanna Schopenhauer  (1766-1838)

Salonnière und Schriftstellerin der Goethezeit

 

"Heute werden Federn geschnitten, Tinte aufgefrischt, Papier gekauft und morgen fange ich an, meine Memoiren, Wahrheit ohne Dichtung, zu schreiben. Das ist eine Arbeit, auf die ich mich sehr freue und die mir gewiss gut von statten gehen wird. Mit meinen Herzensangelegenheiten, denn die sind doch eigentlich das Leben einer Frau, werde ich der Welt nicht beschwerlich fallen, aber in einem siebzig Jahre langen Leben, von der Befreiung Amerikas an, bis auf den heutigen Tag kommt doch manches vor, was Kinder und Kindeskinder interessieren kann." schrieb Johanna Schopenhauer an den Übersetzer und Schriftsteller Johann Diedrich Gries (1775-1842), denn sie hatte von einem bewegten Leben zu erzählen.

 

Johanna Henriette Trosiener, so ihr Mädchenname, wird am 9. Juli 1766 in der Freien Hansestadt Danzig in eine wohlhabende Kaufmannsfamilie hinein geboren. Sie ist die älteste von vier Schwestern. Der Vater, Heinrich Trosiener, Mitglied des Stadtrates, und die Mutter Elisabeth, geb. Lehmann, ermöglichen ihr ab ihrem vierten Lebensjahr in verschiedenen Einrichtungen bzw. über Hauslehrer eine für Mädchen überduchschnittliche Bildung, die sie voller Wissbegier aufnimmt. Vor allem Fremdsprachen wie Polnisch, Englisch und Französisch lernt sie leicht. Später schreibt sie einmal, dass ihr die Jugensjahre "Lebensleichtigkeit" gegeben haben.

 

Mit 19 Jahren wird sie an den Großkaufmann Heinrich Floris Schopnehauer (1747-1805) verheiratet.

Eine vorherige, nicht standesgemäße Liebe zu einem jungen Mann war ihr von den Eltern ausgeredet worden, ebenso der Wunsch, Malerin wie die berühmte Angelika Kaufmann zu werden.

Traugott Keßler

 

Prof. Dr. Karl August von Hase (1800-1890)

Kirchenhistoriker, politischer Gefangener und Ehrenbürger Jenas

 

Das Grabmal für die Familie von Hase auf dem westlichen Teil des Friedhofs gehört ohne Zweifel zu den schönsten und eindrucksvollsten Grabmonumenten des Johannisfriedhofs. Zwei ionische und zwei Rechtecksäulen tragen einen Dreieckgiebel, der eine Steinplatte mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen sowie ein Medaillon mit einem anrührenden Doppelbildnis des Ehepaares Hase schützt. Das Grabmal hat deutlichen Bezüge zur antiken Tempelbaukunst und offenbart die Liebe Karl von Hases zur Ewigen Stadt Rom und deren antiken Zeugnissen. Rom galt für Karl von Hase als "eine schöne Ferienheimat", und für ihn waren "Jena und Rom seine liebsten Orte": Zwischen 1829/30 und 18882 war er 16x für Wochen oder Monate in der Ewigen Stadt. Das Grabmal schuf der Leiptziger Bildhauer Karl Seffner (1861-1932) anfangs für Hases Frau Pauline, geborene Härtel (1809-1885), die fünf Jahre vor ihrem Mann verstorben war.

 

Auch in seinem 1852 erworbenen Garten am Fuße des Landgrafenberges am Philosophenweg 46 ließ sich Hase zunächst ein kleines Haus im Stil eines antiken Tempels errichten. Anschließend baute er dort eine Sommervilla nach dem Vorbild italienischer Landhäuser, in die der kleine Tempel einbezogen wurde. Das Sommerhaus, die "Villa Hase", wurde 1980 wegen massiver Bauschäden abgerissen, da es auf Grund seiner Lage am steilen Hang des Landgrafenberges damals zu Zeiten der ehemaligen DDR nicht saniert werden konnte.

Gerhard Reuter

 

Die Göttling-Professoren und Goethe

Goethe - ja! Doch, wer kennt schon die beiden Göttling-Professoren, Vater und Sohn, wer die beachtenswerten Wechselwirkungen zwischen ihnen und Goethe, ihre "Wahlverwandschft"? Auf dem Johannisfriedhof in Jena kann man sich daran erinnern lassen.

 

Überragt von einer Stele mit Palmettenaufsatz wenige Schritte nördlich der Friedenskirche liegen vier große Steinplatten traditionsgemäß nach Osten orientiert, immer wieder von Efeu überwachsen: die Gräber der Familie Göttling.

 

Prof. Dr. Johann Friedrich August Göttling (1753-1809)

 

Wie wir später erkennen werden, fehlte für einen wetterfesten neuen Grabstein das Geld. Dabei hat der Vater J. F. August Göttling doch entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Pharmazie an der Universität Jena zu einer eigenen Disziplin entwickeln konnte, herausgelöst aus der Medizin und anschließend getrennt von der Chemie, mit einer Brückenfunktion zwischen der Medizin und den Naturwissenschaften. Leider ist uns kein Bild von J. F. August Göttling erhalten geblieben. ...

 

Prof. Dr. Carl Wilhelm Göttling (1793-1869)

 

Die Stele auf der Familiengrabstätte auf dem Johannisfriedhof erinnert an den Sohn Carl Wilhelm Göttling, geboren am 19.1.1793 in Jena, Jenaergasse 15. Über seinen Vater, den Pharmazeuten und Chemiker J. F. August Göttling als Professsor an der Universität, wurde zuvor berichtet. Es konnte dem jungen Carl Wilhelm nicht verborgen bleiben, dass mangels geeigneter Laboratorien damals im Wohnhaus experimentiert wurde, sicher nicht ohne Belästigung der Bewohner. Hin und wieder beteiligte sich auch Goethe an den Experimenten. Wilhelm mag dabei eher von den philologischen und altertumswissenschaftlichen Interessen Goethes angeregt worden sein als von dessen experimenteller Neugier. Ohnehin wurde er als Schüler im Weimarer Wilhelm-Ernst-Gymnasium vom Vater seiner Mutter, dem Oberkonsistorialrat und Oberhofprediger Schultze, klassisch-philologisch beeinflusst. Die stets angespannte wirtschaftliche Situation im Elternhaus mag zur Unterstützung des Schulbesuchs in Weimar durch den Großvater beigetragen haben; Jena verfügte damals noch über kein Gymnasium.

Arno Martin

 

Johann Wolfgang Döbereiner (1780-1849)

 

Am 13. Dezember 1780 wurde in Hof im damaliegen Markgrafentum Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth dem Kutscher Johann Adam Döbereiner und seiner Ehefrau Anna Susanna, geb. Grießhammer, ein Sohn geboren. Er wurde am 15. Dezember in St. Michael auf den Namen seines Paten Johann Wolfgang getauft. Wenige Monate später zog die Familie nach Bug bei Münchberg ins Rittergut des Dienstherren seiner Vaters.

 

Zur Schulbildung des Knaben gibt es keine sicheren Quellen. Es ist nur bekannt, daß im Markgrafentum ab 1747 eine Unterrichtspflicht, aber keine Schulpflicht bestanden hat. Der Vater hat offensichtlich für seinen Sohn eine ähnliche Laufbahn vorgesehen, wie er sie selbst eingeschlagen hatte, als Gehilfe in der Landwirtschaft. Man kann annehmen, dass Johann Wolfgang auf dem Gut die für die landwirtschaftlichen Arbeiten benutzten Geräte und Maschinen kennen und mit ihnen umzugehen gelernt hat. Auch wird er auf dem Gut gesehen haben, wie Bier gebraut und Brandwein destiilliert wird. In einem später erschienenen Lebenslauf wird über seine Kindheit gesagt: " Wenn schon Döbereiner in dem ihm gebotenen ökonomischen und landwirtschaftlichen Unterrichtsgegenständen keine Befriedigung seiner geistigen Tätigkeit finden konnte, so wurde doch durch die specielle Kenntniß der Gewerbe und Handwerke in ihm eine bestimmte mechanische Fertigkeit ausgebildet, welche dem späteren Chemiker bey der Construction complicierter Apparate sehr zustatten kam." Seine Mutter scheint dem geistigen Interessen und Bedürfnissen ihres Sohnes wesentlich mehr Verständnis entgegengebracht zu haben als der Vater.

Gerhard Reuter

 

Das Wackenroder Erbbegräbnis

Tritt man in Jena von der "Straße des 17. Juni" auf den historischen und denkmalgeschützten Johannisfriedhof, stößt der Besucher, noch bevor er die Kirche erreicht, auf das Grabmal von Heinrich Wackenroder (1798-1854), das 2009 rekonstruiert worden ist aus Spenden der Apotheker Jenas und aus Überschüssen der Staatslotterie.

 

Wer war dieser Heinrich Wackenroder?

Als Apotheker suchte er in Pflanzen neue Wirkstoffe. Möhren sollten gegen die Landplage wie Würmer im Darm helfen. Um den Wirkstoff zu finden, extrahierte er die Möhren. Entdeckt hatte er dabei einen Farbstoff, der dem mit Möhrenbrei ernährten Baby die gesunde Hautfarbe verleiht: Carotin, Pro-Vitamin A, das aus dem Retinin gebildet wird. Ohne Retinin ist der Mensch blind.

Heinrich Wilhelm Ferdinand Wackenroder gehört zu den bedeutendsten Pharmazeuten der Universität Jena. Er wurde am 08.03.1798 in Burgdorf bei Hannover als Sohn des Arztes und Apothekers Dr. Heinrich Friedrich Wackenroder und seiner Ehefrau Caroline Sophie, geb. Rougemont, geboren.

Burgdorf (heute 30.000 Einwohner) gehörte in Heinrich Wackenroders Jugend zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (auch Kurhannover oder kurz Hannover genannt), beherrscht von den Welfen (Haus Hannover) seit 1714 in Personalunion mit England, 1814-1866 als Königreich Hannover fungierend. Seine Heimatstadt wurde im Napoleonischen Krieg heimgesucht und 1809 durch einen Stadtbrand fast völlig vernichtet.

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