Der Johannisfriedhof Jena

 

Der Johannisfriedhof ist mit seiner einzigartigen Flora und Fauna auf engem Raum eine Oase inmitten der Stadt Jena. Der Johannisfriedhof wurde erstmals 1307 urkundlich erwähnt.

 

Auf dem Friedhof gibt es 1045 Grablegen, die namentlich und räumlich zugeordnet werden können. Viele bedeutende Persönlichkeiten der Stadt Jena und der Universität, vor allem aus der Zeit zwischen 17. und 20. Jahrhundert, sind hier zur letzten Ruhe gebettet worden.

Auch einige Grabstätten aus der Zeit des Barock, mit den typischen Merkmalen Totenkopf, Sanduhr, Sensenmann und Schmetterling, sind vorhanden.

 

Der Johannisfriedhof lag ursprünglich vor den Toren Jenas und gehörte zur katholischen Pfarrkirche St. Johannes Baptist des Dorfes Leutra. Er zog sich von der heutigen Wagnergasse aus bergan Richtung Norden. Mit der Reformation wurde aus der katholischen Pfarrkirche eine evangelische Begräbniskapelle, die seit dem 17. Jahrhundert zunehmend verfiel. Napoleon schenkte sie, nun wieder als Pfarrkirche St. Johannes Baptist, 1806 der katholischen Gemeinde um den französischen Emigranten Gabriel Henry.

Die heutige Friedenskirche ist ein protestantischer Barockbau. Sie wurde 1686-1693, nach dem 1668 verstorbenen Herzog benannt, als Johann-Georgs-Kirche inmitten des Friedhofs neu erbaut, als Jena für 18 Jahre ein eigenständiges Herzogtum war. 1743 wurde diese Kirche von Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar der Garnisonsgemeinde Jena zugewiesen, weshalb sie bis 1946 den Namen Garnisonskirche trug.

Der Friedhof musste im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert werden. Davon zeugen die Mauern innerhalb des Friedhofes, die früher Außenmauern waren.

Durch den Straßenbau, der heutigen Straße des 17. Juni, wurde 1938 der Friedhof mit der evangelischen Friedenskirche von der katholischen Kirche St. Johannes Baptist getrennt. Grabtafeln und Skulpturen wurden an die Friedenskirche umgesetzt. Der Friedhof wurde am 13.5.1981 unter Denkmalschutz gestellt.

 Seit 2014 unterstützt der Förderverein Jena e.V. die Kirchgemeinde bei der Pflege des historischen Friedhofes.

  © Ch. Apfel

 

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